Raus aus dem Hamsterrad – wie du mehr Frieden und Freiheit für deine Arbeit gewinnst

Montagmorgen, 7:30 Uhr. Noch bevor du den ersten Kaffee in der Hand hast, blinken schon die ersten E-Mails auf. Die To-do-Liste fühlt sich eher wie ein Roman an, dein Kalender gleicht einem Tetris-Spiel – und das Gefühl, hinterherzulaufen, ist schon beim Aufstehen da.
Irgendwo zwischen Meetings, Deadlines und Erwartungen taucht dieser leise Gedanke auf:
„Ist das eigentlich das Leben, das ich führen will?“

Ich kenne diese Momente – bei meinen Klient*innen tauchen sie immer dann auf, wenn der Druck zu groß wird und das Gefühl entsteht, nur noch zu funktionieren. Das nennen wir das Hamsterrad.

Das Hamsterrad entlarven

Ein Hamsterrad ist nicht nur ein übervoller Terminkalender. Es ist ein Zusammenspiel aus äußeren Anforderungen und inneren Mustern, die uns gefangen halten.
Typische Auslöser sind:

  • Innere Antreiber: „Sei perfekt!“, „Mach schnell!“, „Sei stark!“

  • Fremdbestimmung: endlose Meetings, ständige Erreichbarkeit, spontane Aufgaben von außen

  • Selbstbild: „Ich darf keine Schwäche zeigen“ oder „Ich muss alles selbst machen“

🔍 Mini-Check:
Erkennst du dich in mehr als drei dieser Punkte wieder? Dann bist du wahrscheinlich mittendrin.

Der systemische Blick: Alles hängt zusammen

Im systemischen Coaching schauen wir nicht nur auf das Offensichtliche – also die Aufgaben oder Arbeitszeiten –, sondern auf das gesamte System:

  • Dein Arbeitsumfeld

  • Deine Werte und Überzeugungen

  • Deine Rollen (beruflich wie privat)

  • Die Wechselwirkungen zwischen Beruf, Privatleben und deinem inneren Antrieb

Die zentrale Frage lautet:
„Wie beeinflusst das eine das andere – und wo hast du Einfluss, den du bisher nicht nutzt?“

Fragen, die dich aus dem Hamsterrad führen können

Anstatt sofort Lösungen zu suchen, hilft es, erst einmal die richtigen Fragen zu stellen:

  • Was gibt dir Energie – und was raubt sie dir?

  • Welche Aufgaben oder Rollen passen nicht mehr zu dir?

  • Was würdest du anders gestalten, wenn du heute bei Null starten würdest?

  • Wo handelst du aus Angst statt aus Überzeugung?

Diese Fragen öffnen den Blick – und schaffen Raum für neue Handlungsoptionen.

Kleine Schritte, große Wirkung

Freiheit und Frieden entstehen nicht über Nacht. Es beginnt mit Mini-Experimenten:

  1. Einen Tag pro Woche meetingfrei halten – und diesen Tag für konzentriertes Arbeiten nutzen.

  2. Kommunikationszeiten festlegen – und klare Signale an Kolleg*innen senden, wann du erreichbar bist.

  3. Eine Aufgabe bewusst ablehnen, die nicht deiner Kernrolle oder deinen Zielen entspricht.

  4. Mikro-Pausen einbauen – nicht Wellness-Urlaub, sondern regelmäßige, bewusste Atem- oder Dehnmomente.

Diese kleinen Veränderungen wirken oft wie ein Türöffner: Du merkst, dass du mehr Kontrolle hast, als du dachtest.

Selbstfürsorge als Business-Kompetenz

Viele glauben, Selbstfürsorge sei etwas Privates – eine Art Bonus, wenn noch Zeit übrig ist.
In Wahrheit ist es eine strategische Fähigkeit: Wer gut mit seiner Energie umgeht, kann langfristig leistungsfähig, kreativ und resilient bleiben.

Raus aus dem Hamsterrad – dein nächster Schritt

Frieden und Freiheit in der Arbeit beginnen nicht erst, wenn du deinen Job kündigst oder alles umwirfst.
Sie beginnen in dem Moment, in dem du bewusst Entscheidungen triffst – für dich, deine Werte und deine Energie.

💬 Meine Frage an dich:
Wie sieht für dich Frieden und Freiheit in deiner Arbeit aus?
Und welcher kleine Schritt könnte dich schon morgen näher dorthin bringen?

💡 Extra für dich: Wenn du merkst, dass du dich immer wieder im Kreis drehst und den Ausstieg nicht findest, kann ein systemisches Coaching helfen. Es bietet dir den Raum, dein System zu verstehen, Perspektiven zu wechseln und konkrete Schritte zu entwickeln – für ein Arbeitsleben, das dich stärkt statt auslaugt.

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